Oslip

Uzlop

Geschichte

Die erste schriftliche Erwähnung des Ortes als "possessiv Zazlup" stammt aus einer Besitzteilungsurkunde des Jahres 1300. In einer Bestätigung dieser Teilung des gleichen Jahres werden zwei Oslip ("duo Zazlup") genannt. Wie Illmitz bestand auch Oslip aus zwei Ortschaften, und zwar Ober- und Unteroslip. Oberoslip befand sich um die heutige Mühle (ehemalige Minoritenmühle) in der Nähe der Burg am Hang des Ruster Hügelzuges. Dieser Ortsteil stellt die ältere Siedlung dar. Unteroslip war die Kirchensiedlung um die heutige Pfarrkirche. Später wuchsen beide Siedlungen durch eine einfache Häuserzeile beiderseits der heutigen Dorfstraße zusammen. Im Jahr 1393 kamen die Burg Zazlop und die zugehörigen Besitzungen durch Kauf in die Hände der adeligen Familie Kaniszai; diese Besitzansprüche wurden nach vorangegenagenen Streitigkeiten durch König Sigismund im Jahr 1409 urkundliche bestätigt. Nach einem Urbar von 1515 ist der Ortsteil Bestandteil der Herrschaft Eisenstadt. Die Menschenverluste und die Verwüstungen, verursacht durch die Türkenkriege von 1529 und 1532, machten eine Neubesiedelung des Ortes mit Kroaten notwendig; zuvor hatten sich allerdings schon im Jahr 1527 flüchtige Kroaten im Dorf niedergelassen. 1569 war die Neubesiedelung abgeschlossen; von 67 Lehensfamilien waren damals 61 kroatischsprachig. Als Siedlung der Herrschaft Wiesenstadt hatte Oslip wegen der Loyalität der Grundherren zum Kaiserhaus sowohl im Bocskay-Aufstand 1605 als auch im Bethlen-Krieg (1619/20) besonders zu leiden. Der Ort wurde ausgeplündert und in Brand gesteckt. 1683 verwüsteten die Türken das Dorf neuerlich, die Kirche brannte aus, zahlreiche Bewohner wurden teils getötet, teils verschleppt.
Neue Plünderungen und Verwüstungen brachten 1704-09 die Kuruzzenkriege. Bald danach raffte 1713 die Pest zahlreiche Bewohner des geplagten Ortes dahin. Nach der Revolution von 1848 kam es zu größeren sozialen Veränderungen, die auch Oslip berührten. Der nach dem Ausgleich von 1867 offiziell zu führende ungarische Ortsname "Oszlop" hatte bis zum Jahr 1921 Bestand.

Beide Weltkriege forderten zahlreiche Opfer unter der Ortsbevölkerung.
Nach dem Einzug der Russen wurde im Ort hemmungslos geplündert; Übergriffe auf die Bevölkerung standen an der Tagesordnung. Die Besatzungszeit dauerte für Oslip bis 1946.

Erst danach konnte der Auf- und Ausbau der kommunalen Infrastruktur in Angriff genommen werden. Schon im ersten Jahr nach Kriegsende wurden die zerstörten Gebäude wiedererrichtet. Die Gemeinde begann mit dem Ausbau der Straßen und vergab billige Bauplätze, um der Wohnungsnot entgegenzusteuern. Die Stromversorgung war ebenso wichtig wie der Bau der Wasserleitung und der Kanalisation. Weitere Schwerpunkte wurden mit der Errichtung der Schule und dem Bau einer Aufbahrungshalle gesetzt. Der Ort wurde verkehrsmäßig erschlossen, und das Ortsbild verbesserte sich zusehends mit der Begrünung der Straßen und Gassen.
Im Jahr 1984 wurde am Fuße des Ruster Hügellandes ein Wasserrückhaltebecken errichtet. Im selben Jahr konnte das Kulturhaus eröffnet werden. Mit dem Bau des Kinderspielplatzes, der Erschließung des Sieldungsgebietes „Hutweide“ und einer attraktiven Ortsbildgestaltung wurde im kommunalen Bereich ausreichend Vorsorge getroffen.
Wichtige und bedeutende Vorhaben der Gemeindeverantwortlichen waren die Errichtung des Gemeindeamtes mit einer Arztpraxis, der Ausbau des Feuerwehrhauses, der Zu- und Umbau der Volksschule und des Ganztagskindergartens sowie die Neuelektrifizierung einiger Straßenzüge. Mit dem Bau einer Zentralkläranlage mit 9 Mitgliedsgemeinden wurde dem Gedanken eines modernen Gewässerschutzes und einer sauberen Umwelt voll Rechnung getragen. Die jüngsten zukunftsweisenden Leistungen waren die Erschließung eines neuen Betriebsgebietes sowie die Erschließung des neuen Wohngebietes "Mönchenäcker".